Ohne Schubladendenken

8. Juni 2018

Die 23-jährige Camille Schmitz studiert an der HFHS Sozialpädagogik und Sozialtherapie. Sie engagiert sich bei den Inklusionsschulsporttagen von Laureus Metrosport by Blindspot.

„Ich engagiere mich für Laureus Metro Sports by Blindspot, weil ich davon überzeugt bin, dass der frühe Kontakt und Austausch mit verschiedenen Menschen für Kinder mit und ohne Behinderung sehr viel Positives bringt. Kinder sind unvoreingenommen. Sie haben noch kein Schubladendenken, dafür aber ein feines Gespür für Unterschiede. Ein direktes Ansprechen ermöglicht ein schnelles und unkompliziertes aufeinander Zugehen.

Zudem lassen sie sich begeistern: Beeindruckt hat mich beispielsweise ein 12-jähriger Junge mit starkem ADHS und auffällig aggressivem Verhalten. Beim Breakdance kam er voll in Fahrt, sog die Moves richtiggehend auf und tanzte mit so viel Leidenschaft, dass wir alle aus dem Staunen nicht mehr herauskamen. Seine Lehrpersonen bezeugten, dass sie ihn noch nie so gesehen hatten. Es ist unglaublich, was Sport, als Raum für Entfaltung und lösungsorientiertes Vorgehen, alles bewirken kann!

Am Ende des Tages waren die Kinder enttäuscht, dass der nächste gemeinsame Sporttag erst in einem halben Jahr wieder stattfindet – sie wollten lieber jeden Freitag zusammen Sport treiben. Und genau das ist ja das längerfristige Ziel des Projektes. Dass die Regel- und Sonderschulen befähigt werden, verschiedene gemeinsame Aktivitäten durchzuführen.“

Gemeinsam Sport treiben

Schweizweit bestehen nur vereinzelte Inklusionsprojekte, welche explizit gemeinsamen Sport für Kinder mit und ohne Behinderung anbieten. Ohne Kontaktmöglichkeiten leben die Kinder in Parallel-Welten, die kaum durchbrochen werden.

Bei den Inklusionsprojekten von Laureus Metro Sports by Blindspot begegnen sich Kinder und Jugendliche zwischen 8 bis 13 Jahren aus Regel- und Sonderschulen, um zusammen neue Sportangebote zu entdecken. Die gemeinsamen Erlebnisse bauen Hemmschwellen auf allen Ebenen ab. Dies legt den Grundstein für die Entwicklung von Selbst- und Sozialkompetenzen und das Verständnis, dass eine vielfältige Gesellschaft ein Mehrwert für alle ist.

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2022-06-29T09:01:08+02:00